Aktuelles
16. Corona-Info - RÜCKBLICK & AKTUELL
31.08.2020
Liebe Auftraggeberinnen und Auftraggeber!
Werte Klientinnen und Klienten!
Seit unserer letzten Infomail sind fast 3 Monate vergangen. Unglaublich! Eigentlich hatten wir vor, Ihnen noch eine ausführliche abschließende Infomail zu schreiben, uns zu bedanken, das Corona-Thema abzuschließen und beruhigt zu der neuen Normalität zurück zu kehren. So dachten wir zumindest, nachdem Anfang Juni die zuvor geschlossenen Grenzen wieder geöffnet wurden und wir uns darüber freuten den „Vor-Corona-Zustand“ wieder erreicht zu haben. Aber um so mehr Zeit verging, desto klarer wurde uns, dass das Corona-Thema und die damit einhergehenden Einschränkungen unserer Arbeit sowie der unserer BetreuerInnen noch nicht abgeschlossen werden können.
RÜCKBLICK
In den ersten Tagen nach Ausbruch der Corona-Pandemie waren wir wirklich in Sorge um die gesicherte Betreuung unserer KlientInnen. Eine solche Situation gab es in der Vergangenheit noch nie und wir haben uns nicht abzuschätzen getraut, wie sich die Situation weiter entwickeln wird. Deshalb haben wir sehr früh diese Sorge mit Ihnen geteilt. Wir haben uns für ehrliche und direkte Kommunikation entschieden, denn wir waren und sind der Meinung, dass alle Menschen immer die bestmöglichen Informationen erfahren sollten, um ihre eigenen Entscheidungen treffen zu können.
So war es auch. Manche unserer KlientInnen haben sich entschieden die Betreuung durch Familienangehörige, die sich plötzlich im Homeoffice befunden haben, vorübergehend zu übernehmen. Andere haben noch die letzten Kurzzeit-Heimplätze bekommen. Die Mehrheit hat sich jedoch auf das Durchhaltevermögen ihrer BetreuerInnen verlassen. Gut so! Denn BetreuerInnen haben in der Corona-Zeit gezeigt: Die 24-Stunden-Betreuung ist krisensicher! Welch unglaubliche Leistung dieser BetreuerInnen und welch großartiger Einsatz in der Krisenzeit, den sie gezeigt haben! Dafür haben sie unsere Hochachtung.
Aber nicht nur BetreuerInnen auch viele von Ihnen haben einen starken Zusammenhalt gezeigt, sind kilometerweit zur Grenze gefahren um ihre BetreuerInnen persönlich abzuholen, haben Einkäufe erledigt oder Hilfe organisiert, wenn es eng wurde. Wie schön es ist einen solchen Zusammenhalt, über die Grenzen hinausgehend, zu erleben. Vielen herzlichen Dank auch für all Ihren Einsatz in dieser besonderen Zeit.
Einen solchen Zusammenhalt würden wir uns auch seitens der Politik wünschen. So klar es in der Krisenzeit sichtbar wurde, dass die 24-Stunden-Betreuung viel besser der Krise standgehalten konnte, als zu Beginn befürchtet wurde, so unverständlich wurde es für uns, dass wir dafür kämpfen mussten PersonenbetreuerInnen als „System relevant“ anzuerkennen. Eine Anerkennung zur Systemrelevaz würde z.B. den kostenlosen Zugang zu COVID-Tests bedeuten. Gratis Tests für PersonenbetreuerInnen sind noch nicht erreicht, aber wir sind einen Schritt näher: Laut einem offiziellen Schreiben des Gesundheitsministeriums beteiligen sich der Bund und Länder bei den Kosten für die COVID-Tests der PersonenbetreuerInnen. Konkret werden 60 € bei Auslandstests und 85 € bei Inlandstests pro Betreuerin einmal pro Monat übernommen. Das genaue Prozedere der Kostenrückerstattung wird zurzeit durch die Behörden vorbereitet. Sobald uns die konkrete Vorgehensweise für jedes Bundesland vorliegt, werden wir Sie ausführlicher informieren. Bitte behalten Sie die Rechnungen für die Testungen Ihrer BetreuerInnen, sollten Sie welche bezahlen bzw. bereits bezahlt haben. Diese sollten auch rückwirkend bezahlt werden.
Die Verpflichtung für die COVID-Tests betrifft aktuell unsere kroatischen und ungarischen BetreuerInnen.
Kroatische BetreuerInnen dürfen nur mit einem negativen PCR-Test nach Österreich einreisen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Leider hat die Welle der Kroatien-Urlaubsrückkehrer verursacht, dass die bis dorthin gültige Ausnahme für BetreuerInnen als Berufspendler aufgehoben wurde. Nun müssen alle kroatischen BetreuerInnen vor jedem Turnusdienst einen PCR-Test in Kroatien absolvieren. Wir haben unsere kroatischen BetreuerInnen über die Testmöglichkeiten in Kroatien bereits informiert.
Ungarische BetreuerInnen dürfen ohne Einschränkungen nach Österreich einreisen. Sie müssen allerdings mit Einschränkungen bei ihrer Rückreise nach Ungarn rechnen. Die ungarische Regierung hat ab morgen, den 1.9.2020 allen rückkehrenden ungarischen Staatsbürgen eine verpflichtende 14-tägige Heimquarantäne angeordnet. Diese kann nur dann vorzeitig beendet werden, wenn die betroffene Person einen ersten PCR-Test nach 48 Stunden und einen zweiten Test nach 2 bis 5 Tagen ab dem Grenzübertritt durchführt. Beide Testungen dürfen somit nur in Ungarn durchgeführt werden und kosten um die 200 €.
Mit Hoffnung haben wir die heutigen Gespräche zwischen der österreichischen und ungarischen Regierung abgewartet. Leider konnte auch die Berufsvertretung noch keine Ausnahme für PersonenbetreuerInnen bewirken.
Diese Regelung seitens der ungarischen Regierung gilt bis Ende September. Wir empfehlen daher den BetreuerInnen ihre Turnusdienste nach Möglichkeit zu verlängern.
Slowakische BetreuerInnen reisen zurzeit ohne Einschränkungen in beide Richtungen, also nach und aus Österreich. Obwohl die slowakische Regierung die Bundesländer Tirol, Wien und Oberösterreich per 1.9.2020 als Risikoregionen in Österreich erklärt hat, gelten bei der Rückkehr aus diesen Regionen noch keine Einschränkungen. Laut slowakischer Regierung ist die Grenzschließung zwischen Slowakei und Österreich die letzte Maßnahme, zu der gegriffen werden sollte, was auch im Sinne der österreichische Regierung ist. Damit steht momentan beim Wechsel von slowakischen BetreuerInnen nichts im Wege. Viele BetreuerInnen sind nach den Corona bedingten längeren Turnusdiensten zu ihrem 2-wöchigen Turnus wieder zurück gekehrt. Wir empfehlen diese Turnuslänge beizubehalten, solange es die Corona-Situation nicht verändert. Aus unserer 20-jährigen Erfahrung wissen wir, dass Turnusdienste von 14-Tagen für die 24-Std-Betreuung am effektivsten sind und der Überlastung der Betreuungskräfte vorbeugen.
Passierbare Grenzen ohne Einschränkungen sind nicht nur für BetreuerInnen wesentlich. Die Ein- oder Ausreise-Einschränkungen betreffen jedes Mal auch die Taxifahrer der BetreuerInnen. Die Corona-Krise hat einmal mehr gezeigt, wie unverzichtbar diese Taxis für das Funktionieren der 24-Stunden-Betreuung sind. Für fast alle diese Fahrer ist der BetreuerInnen-Transfer der Hauptberuf. Längere Turnusdienste bedeuten weniger Fahrten, geschlossene Grenzen oder Quarantänemaßnahmen schränken die Fahrer sehr ein. Bei Verhandlungen über Ausnahmen für BetreuerInnen wird auf diese Gruppe oftmals nicht Rücksicht genommen. Wir bitten um Verständnis, dass sich die Transferpreise immer wieder der aktuellen Situation anpassen können. Ungarische und kroatische Fahrer müssen jetzt z.B. mit zusätzlichen Kosten für die COVID-Tests rechnen, damit sie weiterhin fahren können. Das kann kurzfristig zu höheren Fahrtkosten führen.
AIW Büro
Wir sind alle seit zwei Monaten aus unseren Homeoffices ins „richtige“ Büro zurückgekehrt. Auch wenn uns Corona gezeigt hat, dass vieles aus dem Homeoffice möglich ist, freuen wir uns über die persönliche Begegnung untereinander im Büro, auf unseren persönlichen Austausch über Berufliches sowie Privates, einen Kuchen zur Geburtstagsfeier oder frische Kräuter aus dem Garten einer Kollegin. All das zwischen den vielen Telefonaten oder E-Mails, die uns täglich erreichen und die wir auch immer gewissenhaft bearbeiten. Durch Corona haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir innerhalb von ein paar Stunden fähig waren von zu Hause aus zu arbeiten. Ohne Vorahnung. Ohne Vorbereitung. Jetzt wissen wir es: Wir sind auch Homeoffice sicher :)
Dank dem technischen Fortschritt dieses Jahrhunderts und Dank unserer zwei IT-Ingenieure sowie Dank unserem starken Zusammenhalt ist vieles möglich. Damit sehen wir dem Herbst gestärkt entgegen und wünschen Ihnen sowie uns allen gesund über die bevorstehende Zeit zu kommen.
Herzliche Grüße aus Bratislava!
Zuzana Tanzer & Ihr AIW Team