Aktuelles
6. Corona-Info - IST SITUATION
26.03.2020
Liebe Auftraggeberinnen und Auftraggeber!
Werte Klientinnen und Klienten!
Wir möchten Ihnen wieder über die derzeitige IST-Situation berichten, die vor allem die Anreise unserer BetreuerInnen aus der Slowakei, Ungarn und Kroatien betrifft.
SLOWAKEI
Derzeit pendeln noch täglich BetreuerInnen zwischen der Slowakei und Österreich. Es gibt keine großen Kontrollen an den Grenzen. Bei der Einreise in die Slowakei gilt nach wie vor die 14-tägige Quarantänepflicht. Das bedeutet - alle BetreuerInnen, die vor 14 Tagen in die Slowakei zurück gekehrt sind und in den nächsten Tagen wieder nach Österreich einreisen, haben sich die gesamte Zeit in Quarantäne befunden. Die slowakische Bevölkerung zeigt sich sehr diszipliniert und hält sich ganz strickt an die Quarantänemaßnahmen. Das Tragen von Mundschutzmasken ist zur Pflicht geworden. Nicht nur die wenigen Menschen auf den Straßen, sondern auch alle Politiker, Journalisten sowie andere Personen der Öffentlichkeit zeigen sich nur mehr in Mundmasken, was für die gesamte Bevölkerung eine große Vorbildwirkung hat.
Wir setzen auf Vertrauen in unsere BetreuerInnen und gehen davon aus, dass sie in der Zeit daheim alle Maßnahmen zur Vorbeugung einer Ansteckung einhalten und somit auch bereit sind wieder nach Österreich zu reisen.
Die Situation der Transferfahrten ist leider immer noch sehr schwierig. Die Taxifahrten innerhalb der Slowakei sind immer noch verboten. BetreuerInnen, die nach Österreich fahren möchten, müssen deshalb durch ihre Familienangehörigen/Bekannten bis zur Grenze gebracht werden. Auf der österreichischen Grenzseite werden sie durch ihre KlientInnen abgeholt. Das funktioniert in vielen Fällen sehr gut. Zurzeit ist es die beste Möglichkeit für BetreuerInnen anzureisen. Vor allem ist eine solche Anreise mit dem geringsten Ansteckungsrisiko verbunden.
Wenn in den kommenden Tagen/Wochen ein Wechsel der BetreuerInnen bei Ihnen geplant ist, bitte überlegen Sie eine Möglichkeit, wie Sie Ihre/n Betreuer/in von der Grenze abholen können.
Für alle, die keine eigene Abholung organisieren können, gibt es auch die Möglichkeit österreichische Taxis zu bestellen. Wir haben bereits mit mehreren Firmen verhandelt und versucht die besten Preise für Sie heraus zu holen. Trotzdem sind die Preise nicht vergleichbar mit den bisherigen Taxis; z.B. kostet eine Fahrt von Schärding nach Kittsee 600 € hin und retour. Wenn mehrere BetreuerInnen zusammen mit einem Taxi fahren, würden die Kosten durch die Teilung günstiger sein, das Ansteckungsrisiko wiederum höher. Deshalb raten wir vor Sammelfahrten ab und empfehlen diese Variante nur dann, wenn Sie wirklich keine Möglichkeit finden Ihre BetreuerInnen selbst zu fahren.
Wir wissen, wie wichtig die durchgehende Betreuung bei all unseren KlientInnen ist und versuchen alles daran zu setzen, dass diese bei Ausfällen auch gewährleistet werden kann. In diesem Zusammenhang erscheint es uns wichtig Ihnen zu sagen, dass wir unter diesen Umständen in dieser Ausnahmesituation:
- nicht mehr darauf achten können, ob vermittelte BetreuerInnen für Ihre individuelle Situation passend sind. Wir können uns jetzt ausschließlich nach Verfügbarkeiten richten. Es ist für uns wirklich schwer uns nicht mehr an unsere Qualitätsstandards halten zu können, die wir jahrelang durch ständige Verbesserungen unserer Prozesse aufgebaut haben. Wir bitten Sie deshalb um Verständnis.
- Wir können nicht zu 100% ausschließen, dass die vermittelten BetreuerInnen trotz Einhaltung aller Maßnahmen infiziert sind. Wir versuchen über verschiedene Kanäle Schnelltests für BetreuerInnen zu bekommen. Die Lage in der Slowakei ist jedoch unverändert - nur jene Personen, die bereits Symptome einer Erkrankung zeigen, bekommen einen Covid19-Test. Wir beobachten auch die Lage in Österreich und hoffen sehr, dass die versprochenen Schnelltests bald auch für die BetreuerInnen zur Verfügung stehen werden. Zuletzt hat uns eine Nachricht erreicht, nach der die Personenbetreuung als nicht „System relevante“ Gruppe bezeichnet wurde. Wir hoffen sehr, dass die österreichische Politik die Wichtigkeit von BetreuerInnen erkennt und ihnen solche Tests schnellst möglich zukommen lässt.
Bis dorthin bitten wir Sie Ihre eigene Entscheidung zu treffen, ob Sie bei einem notwendigen Wechsel der Betreuungskräfte dieses Risiko eingehen. Es ist uns völlig bewusst, dass es sich bei unseren KlientInnen um die Höchstrisikogruppe handelt. Deshalb möchten wir Sie ehrlich darauf aufmerksam machen, dass man auch bei vermittelten BetreuerInnen derzeit das Risiko der Erkrankung nicht ausschließen kann.
UNGARN
Die Einschränkungen betreffend der Anreise unserer ungarischen BetreuerInnen sind zurzeit unverändert. Es gelten alle Einschränkungen, über die wir Sie am Samstag 21.3. informiert haben. Eine Einreise von ungarischen BetreuerInnen ist nur unter anschließenden Einhaltung der 14-tägigen Quarantäne in Österreich möglich. Es wird gerade mit der Wirtschaftskammer verhandelt, ob genügend Unterkünfte für BetreuerInnen in dieser Quarantänezeit bereit gestellt werden können.
Eine Quarantäne muss nicht eingehalten werden, wenn ein negativer COVID19 Test vorhanden ist. Wir haben in Ungarn ein Labor gefunden, das solche Tests für BetreuerInnen machen kann. Die ersten Anmeldungen sind bereits erfolgt. Aufgrund der enormen Nachfrage nach den Testungen in Ungarn, müssen wir jedoch mit längeren Wartezeiten rechnen. Aber immerhin eine Hoffnung und eine durchaus gute Nachricht.
KROATIEN
Die kroatische Regierung hat diese Woche für das gesamte Land Ausgangssperre verhängt. Zusätzlich hat das Erdbeben die Situation nochmals erschwert. Die BetreuerInnen können aus diesem Land nur mit eigenem Auto und einer ärztlichen Bestätigung über einen negativen COVID19 Test nach Österreich einreisen, was in der Praxis so gut wie keine Einreise von kroatischen BetreuerInnen bedeutet.
Trotz diesen Erschwernissen bemühen wir uns um Lösungen. Sollte sich jedoch die Situation vor allem in der Slowakei noch mehr verschärfen, können wir keine durchgehende Betreuung bei Ausfällen garantieren. Für solche Fälle werden gerade in Österreich Lösungen vorbereitet. In jedem Bundesland werden Pflege-Hotlines errichtet, die Betreuungssuchenden eine vorübergehende Betreuung vor Ort organisieren helfen. Dazu werden die mobilen Dienste mithilfe von Zivildienern ausgebaut. Für intensive Betreuungsfälle werden Reha-Zentren vorbereitet. Wir informieren Sie über diese Unterstützung in der nächsten Aussendung, sobald mehr Informationen dazu vorhanden sind.
Weiterhin finden wir verlängerte Turnusdienste der BetreuerInnen sehr wichtig. Wenn es für Ihre/n Betreuer/in möglich ist den Turnus zu verlängern, bitte unterstützen Sie sie/ihn vor Ort, damit Ihr/e Betreuer/in diesen langen Dienst auch gut überstehen kann.
Alles Gute in der Zwischenzeit. Wir stehen Ihnen trotz Hindernissen mit all unserer Kraft zur Seite!
Zuzana Tanzer & Ihr AIW Team