Aktuelles
5. Corona-Info - CORONATEST
21.03.2020
Liebe Auftraggeberinnen und Auftraggeber!
Werte Klientinnen und Klienten!
In dieser Woche hat sich in der 24-Std-Betreuung alles hauptsächlich um die Situation an den Grenzen und die Regierungsentscheidungen in der Slowakei, Ungarn und Kroatien (woher unsere BetreuerInnen hauptsächlich kommen) gedreht. Wir haben versucht für all die Herausforderungen und täglichen Veränderungen geeignete Lösungen zu finden. Es ist uns diese Woche auch gelungen alle Notfälle soweit zu stabilisieren. Auch trotz immer mehr Erschwernissen sind wir für Sie da und überlegen, wie wir Sie sowie unsere BetreuerInnen am besten unterstützen können. Melden Sie sich bei Ihrer Ansprechperson bei AIW, wenn Sie Fragen haben. Sollten Sie beim Anrufen Kinderstimmen hören, bitte um Verständnis. Unsere Mitarbeiterinnen haben fast alle schulpflichtige Kinder, die sie neben ihrem home office zu Hause versorgen müssen. Es ist für uns alle eine große Herausforderung. Am Wochenende haben wir nur einen Notbetrieb. Unsere Hotline 0800 222 800 sowie eine Hotline für BetreuerInnen sind von 8-16h nur für Notfälle erreichbar.
!! DIE NACHFOLGENDE INFORMATION (blau markiert) BETRIFFT NUR UNSERE KLIENT/INNEN, DIE UNGARISCHE ODER KROATISCHE BETREUUNGSKRÄFTE HABEN !!
Gestern wurde uns eine weitere Einschränkung bekannt gegeben, die unsere Arbeit zurzeit unmöglich macht (siehe Anhang). Das österreichische Sozialministerium hat entschieden, dass ab sofort nur mehr jene BetreuerInnen aus Ungarn oder Kroatien nach Österreich einreisen dürfen, die einen Corona-Test absolviert haben und dieser negativ ist. Es ist unbestritten, dass diese Entscheidung im Hinblick auf die mögliche Ansteckung völlig richtig ist. Das Problem liegt jedoch darin, dass BetreuerInnen, die gesund sind momentan in keinem Land einen freiwilligen Corona-Test machen können. Die Tests werden zurzeit nur bei Personen durchgeführt, die bereits Symptome einer Erkrankung zeigen.
So können BetreuerInnen aus Ungarn oder Kroatien nicht aus und zu Ihnen weiter reisen. BetreuerInnen, die trotzdem nach Österreich einreisen wollen und keinen negativen Corona-Test haben, sind verpflichtet für 14 Tage in eine Eigenquarantäne zu gehen. Da BetreuerInnen in Österreich über kein eigenes Heim verfügen, sondern immer bei den Betreuten wohnen, können sie diese Quarantäne auch nicht in Anspruch nehmen. In dieser prekären Situation haben wir drei Möglichkeiten:
- Ihre BetreuerInnen wechseln nicht, bis sich die Corona-Krise beruhigt hat (mehrere Wochen)
In diesem Fall erleben wir sehr schöne Beispiele unter unseren BetreuerInnen, welche einen ganz tollen Zusammenhalt zeigen – zB wird der Verdienst derjenigen Betreuerin, die gerade arbeitet, geteilt und die Hälfte an die Betreuerin, die gerade zu Hause ist überwiesen, damit diese nicht in finanzielle Notlage gerät. Nach der Corona-Krise arbeitet wieder die andere Betreuerin länger und das Honorar wird wieder geteilt.
Eine solche Lösung ist natürlich nicht in jeder Betreuungssituation machbar, doch eine Möglichkeit.
- BetreuerInnen reisen früher nach Österreich und gehen in die Quarantäne
Wenn ein Wechsel Ihrer BetreuerInnen in den nächsten 14 Tagen bevorsteht, wäre es ratsam, wenn Ihr/e Betreuer/in schon früher anreist und in die Quarantäne geht. Hier wäre wieder Ihre Mithilfe gefragt, um einen Quarantäneplatz für die BetreuerInnen zu arrangieren, nachdem die BetreuerInnen keine Möglichkeit eines eigenen Zuhauses in Österreich haben. Dieser darf NICHT bei der betreuten Person sein!
Die durch die WKÖ organisierte Unterkunft in Wien wird nur für jene BetreuerInnen bezahlt, die an Corona erkranken und nicht nach Hause dürfen, bzw. für BetreuerInnen, die kurzfristig eine Unterkunft suchen. Für BetreuerInnen in 14-tägiger Quarantäne übernimmt die WKÖ keine Unterkunftkosten.
Bitte sprechen Sie mit Ihren BetreuerInnen oder melden Sie sich bei AIW, wenn Sie einen Quarantäneplatz für BetreuerInnen haben.
- Wir warten auf Corona-Schnelltests
Unsere große Hoffnung in dieser Situation ist, dass eine schnelle Testung der einreisenden BetreuerInnen durchgeführt wird (im Idealfall bereits an der Grenze). Dann können BetreuerInnen zu Ihnen weiterreisen. Damit hätten wir auch die Sicherheit, dass keine infizierten BetreuerInnen einreisen.
Nach heutigem Wissenstand sind noch keine Schnelltests in ausreichender Menge vorhanden. Wir hoffen jedoch sehr, dass dies nur ein vorübergehender Zustand ist.
Laut Innenministerium bezieht sich diese Einschränkung NICHT auf slowakische und tschechische BetreuerInnen! Slowakische und tschechische BetreuerInnen dürfen derzeit ohne Corona-Test einreisen. Vielleicht auch deshalb, weil in diesen Ländern bereits seit 13.3. eine verpflichtende Heimquarantäne besteht, die auch wirklich kontrolliert und eingehalten wird.
Wir stehen auch mit anderen Agenturen in Verbindung und suchen nach gemeinsamen Lösungen. Durch meine Funktion in der Wirtschaftskammer Wien stehe ich im direkten Austausch mit dieser Interessensvertretung, die auch sehr unterstützend ist. Mithilfe der WKÖ ist es z.B. gelungen die Auszahlung der Förderung vom Sozialministerium weiter zu sichern, auch wenn die BetreuerInnen mehrere Wochen nicht wechseln. Laut Förderrichtlinien wird nämlich die Förderung von € 550,- pro Monat nur dann vom Sozialministerium bezahlt, wenn sich in einem Monat zwei Betreuungskräfte abwechseln. Nachdem jetzt manche Betreuungskräfte mehrere Wochen anwesend sein werden, würden betreute Personen den Anspruch auf 50% der Förderung verlieren. Nun ist vom Sozialministerium die Bestätigung gekommen, dass die volle Förderung unabhängig von der Turnuslänge weiter ausbezahlt wird.
Also doch noch eine gute Nachricht in diesem Ausnahmezustand.
An dieser Stelle bedanken wir uns für die große Bereitschaft von vielen von Ihnen die BetreuerInnen an die Grenze zu bringen bzw. sie dort abzuholen. Es ist ganz toll, wie Menschen in Krisenzeiten zusammenhelfen!
Wir wünschen Ihnen trotz den Umständen alles Gute und senden Ihnen ganz herzliche Grüße!
Zuzana Tanzer & Ihr AIW Team
WKO Standarderledigung - Behörde (STU) 19.3.2020.pdf